Verfasser:
Eichberger, Günter
Verfasser Angabe:
Günter Eichberger
Verlag:
Ritter
Erscheinungsort:
Klagenfurt
Jahr:
2008
Umfang:
188 S.
ISBN:
978-3-85415-425-9
Interessenskreise:
Österreichische Literatur
Inhalt:
ALIAS ist einerseits eine anarchisch-witzige Satire auf das Musikgeschäft mit seinem Starkult, andererseits eine Parodie auf die Genres Biographie und Memoirenliteratur. Aufs Korn genommen werden insbesondere Klischees aus der Biographik Bob Dylans, mit dem den Erzähler, der Dylan übrigens nicht ausstehen kann, zahlreiche Parallelen verbinden. Die am Beginn noch überwiegend im "Realen" verankerten Lebenserinnerungen, bzw. -erfindungen lösen sich zunehmend in immer skurrilere Vorstellungen auf, wobei auch der Wortschwall in paradoxe Reflexionen und lyrische Aporie diffundiert. In der von ihm so exzellent beherrschten Art des Tiefstapelns lässt Eichberger seinen Erzähler um Begriffe wie Bewusstsein, Ich, Wahrnehmung, Erinnerung oder Sprache kreisend dahinkalauern und gelangt dabei auf ebenso unterhaltsame wie irritierende Weise zur zentralen Frage nach den kognitiven Voraussetzungen der (Auto)Biographie im Zeitalter von Gentechnik, virtual reality und Künstliche Intelligenz. Der zweite Teil beginnt folgerichtig mit dem Satz: "Als man mich obduzierte, fanden die Ärzte statt eines raumfüllenden Gehirns nur einen dünnen Faden." Als Gehirn, das mit Elektroden stimuliert wird, versucht er sich heldenhaft seiner selbst zu versichern.
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