Verfasser:
Krausser, Helmut
Verfasser Angabe:
Helmut Krausser
Verlag:
DuMont Literatur u. Kunst
Erscheinungsort:
Köln
Jahr:
2008
Umfang:
380 S.
Auflage:
1. Aufl.
ISBN:
978-3-8321-7989-2
Inhalt:
Giacomo Puccini war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Opernpopstar, inklusive Begeisterung für schnelle Autos, Liebeshändel und alkoholschwere Gelage. Ist Helmut Kraussers Studie über das Leben des Komponisten also eine Kolportage? Sicher, auch wenn der Autor lieber von einem Dokumentarroman spricht. Das heißt: Der Text ist gespickt mit Dokumenten, die den Realitätsbezug des Beschriebenen verdeutlichen sollen. Dass diese Dokumente häufig bloße Spekulation sind, gibt dem Ganzen einen leicht unseriösen Beigeschmack; dass Krausser kenntlich macht, wo er auf Mutmaßungen zurückgreift, ist dann wieder fair. Das Problem an "Die kleinen Gärten des Maestro Puccini" ist aber nicht die Frage, ob uns der Autor womöglich einen Bären aufbindet. Das Problem ist, dass sich der Text nicht entscheidet, wo er hin will zwischen traditioneller Künstlerbiografie, affiger Bildungshuberei und derbstem Machismo. Krausser wählt den Mittelweg und landet folgerichtig im Öden. Marcel Reich-Ranicki meint, dass gute Literatur vieles dürfe, nur nicht langweilen. Da hat er Unrecht, es gibt einige ganz großartige Langweiler. Um es freundlich zu sagen: "Die kleinen Gärten des Maestro Puccini" gehört nicht dazu.
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